Virtueller Rundgang

Der Dom zu Wiener Neustadt

Kurzer Auszug aus dem empfehlenswerten Kirchenführer, der im Dom aufliegt:

Der Wiener Neustädter Dom entstand hauptsächlich in zwei Bauphasen:

Ab 1200 wurde er als Pfeilerbasilika im romanischen Stil errichtet. Nach ca. 80-jähriger Bauzeit standen das dreischiffige Langhaus mit hohem, schmalen Mittelschiff und das Westwerk mit den beiden Türmen. Den Abschluss im Osten bildeten drei Apsiden. 1279 wurde der Bau eingeweiht. Während dieser Bauphase wurden auch das schöne Westportal und das wirklich sehenswerte Brauttor an der Südseite errichtet.



Das Brauttor, ein Rundbogenportal an der Südseite. Die zierliche romanische Steinmetzarbeit erinnert an die Kunst der Normannen.

Die beiden Türme, 64 m hoch, sind mit steinernen, achteckigen Turmhelmen versehen und ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Das gesamte Westwerk mit den Türmen wurde 1886 abgetragen, weil die Türme baufällig geworden waren, und bis 1899 genau nach dem Original wieder aufgebaut.


Domtürme mit dem hohen Mittelschiff und Seitenschiff.

In einer zweiten Bauphase wurden im 14. Jht. ein schmales Querschiff und der lange Chor, am Querschiff zwei weitere Nebenchöre und eine Sakristei im gotischen Stil angebaut.


Gotisches Fenster (Nordseite).

Von dem gotischen Maßwerk ist im Laufe der Jahrhunderte leider vieles zerstört worden, das meiste während der Barockisierung des Altarraumes. Die großen Fenster an den Querschiffgiebeln verloren das gotische Maßwerk, Seitenprofile und Langstäbe. Auch an den Fenstern des Chorraumes wurde das Maßwerk herausgenommen, die Fenster wurden verbreitert und verkürzt, die Fenster hinter dem Altar wurden zugemauert. Die schönen gotischen Glasfenster wurden wahrscheinlich ans Neukloster verkauft. Dieses hat sie 1925 weiterverkauft. Sie befinden sich heute in Museen in Graz, Wien, Nürnberg, Berlin, Glasgow und New York. Innen wurden die gotischen Verzierungen von den Wänden abgemeißelt, von den Wandsäulen ließ man nur die Kapitäle, die Arkaden und Blendarkaden mit zierlichen Säulen, die einen reichen Schmuck des Chorraumes bildeten, wurden z.T. zerstört und zugemauert. Bei der Renovierung in den letzten Jahren wurden Teile davon freigelegt. Unverändert blieb nur das Gewölbe. An den Nebenchören findet sich reiches gotisches Maßwerk.


Kaiserempore mit gotischem Maßwerk.

In den Jahren 1975 bis 1999 wurde der gesamte Dom zuerst innen unter Bischof Florian Kuntner, dann außen unter Dompropst Heinrich Hahn vollständig renoviert und strahlt jetzt wieder in neuem Glanz.